9 Tipps für mehr Entspannung an Silvester
1. Bewegung
Unausgelastete Pferde neigen dazu, die angestaute Energie schnell in überreaktives Verhalten zu entladen, wenn die ersten Knallgeräusche ertönen. Deshalb ist es sehr wichtig, dass das Pferd vor und an Silvester ausreichend bewegt wird, um einen Überschuss an Energie zu vermeiden und damit womöglich einhergehenden Verletzungen vorzubeugen.
2. Nervennahrung
Menschen greifen bei Stress gerne zu bestimmten Snacks, die für Ablenkung oder gar Beruhigung sorgen. Ähnlich kann sich diese behelfende Maßnahme auch bei Pferden auswirken. Kauen beruhigt und durch die vermehrte Speichelproduktion wird der Magensaft entsäuert. Wenn die Verdauung angeregt wird, ist der Parasympathikus aktiv, der den Ruhemodus im Organismus einläutet anstatt die Fluchtinstinkte zu aktivieren wie sein Gegenspieler, der Sympathikus. Eine Portion Heu oder alternatives Raufutter vor Mitternacht kann sich also positiv auswirken. Aber ACHTUNG: Leckereien wie z.B. geschnittene Karotten oder Äpfel sollten bei aufgeregten Pferden nicht gefüttert werden, da besonders bei Aufregung die erhöhte Gefahr des Verschluckens und somit einer Schlundverstopfung besteht.
3. Das Gespräch mit den Nachbarn suchen
Ob der Stall in der Nähe eines Wohngebietes, am Ortsrand oder einem abgelegenen Ort liegt – mit den Anliegern sprechen hilft oft, Konflikte zu entschärfen und die Situation für die Pferde angenehmer zu gestalten. Vielen Menschen ist schlichtweg nicht bewusst, dass das Abfeuern von Feuerwerkskörpern Tiere generell (auch Hunde, Katzen oder Wildtiere sind betroffen) in Panik versetzen kann. Die Sensibilisierung hierfür kann zumindest zur Folge haben, dass das Abfeuern in gemäßigtem Rahmen stattfindet und nicht ausufert.
4. Musik
Es gibt bereits einige vielversprechende Erfahrungen zur „Beschallung“ der Pferde im gesamten Stall oder vereinzelt an den Boxen mit „individuellem Sound. Vor allem klassische Musik soll eine entspannende und beruhigende Wirkung auf Pferde haben. Die Musik kann dabei nicht nur das Wohlbefinden der Tiere verbessern, sie übertönt im Idealfall sogar die Geräuschkulisse.
5. Desensibilisierung
Obendrein können Sie mit dem Radio die Nächte zuvor schon üben. Spielen Sie damit Knallgeräusche ab, anfangs noch ganz Leise und dann die Lautstärke von Tag zu Tag langsam steigern. So können Sie sehen welches Pferd panisch reagiert und somit in der Silvesternacht weitere Vorkehrungen treffen oder ein besonderes Augenmerk auf das Pferd richten.
6. Tierarzt
Im Notfall, wenn ein Tier aufgrund seines äußerst dünnen Nervenkostüms, den Geräuschen nicht standhalten kann, sollte im Vorhinein mit dem Tierarzt abgeklärt werden, ob die Verabreichung eines Medikaments in subsedativen Dosen sinnvoll ist, um das Verletzungsrisiko für Pferd und Mensch zu minimieren. Denn die Panik eines Tieres kann sich auf andere Pferde im Stall übertragen.
7. Kontrolle
In der Nacht des Jahreswechsels sollte der Stall nochmals auf folgende Dinge überprüft werden:
- Verletzungsgefahr durch Tore, Boxentüren, Boxenwände, abstehende Gegenstände etc. überprüfen
- Für den Offenstall: Ausbruchsichere Zäune, Rutschgefahr minimieren, bei computergesteuerter Fütterung Gänge absperren
- Brandschutzmaßnahmen: Heu und Stroh sicher lagern, Notausgänge sichern, Wasserleitungen kontrollieren
- Licht im Stall anlassen um die visuellen Reize von außen zu minimieren
- Außenfenster gegebenenfalls verdunkeln, um visuelle Reize zu minimieren
- Fenster und Türen schließen um die Geräuschbelastung zu verringern
- Am Tag nach der Silvesternacht sollten Paddocks und Weiden auf Schäden und Raketenreste überprüft werden
8. Stallplan überdenken
Die Aufstallung der Pferde sollte für die Silvesternacht nach strategischen Gesichtspunkten überdacht werden. Pferden mit einem dünnen Nervenkostüm nebeneinander kann es helfen, wenn sie Boxennachbarn mit einem ruhigeren Naturell neben sich haben. Nicht nur Panik sondern auch Ruhe kann sich auf Pferde übertragen! Ebenso sollten Pferde, die mehr zu Panik neigen in der Stallmitte aufgestallt werden, um ihnen ein zusätzliches Gefühl von Sicherheit mit Sichtkontakt zu möglichst vielen Artgenossen zu geben.
Aber ACHTUNG: Nicht erst zur Silvesternacht umstellen, dies führt nur zu einer noch größeren Unruhe.
9. Auf natürliche Weise unterstützen
Um das Nervenkostüms des Pferdes auf natürliche Weise zu unterstützen, können Ergänzungsfuttermittel wertvolle Dienste leisten. Equistro Equiliser minimiert mit dem enthaltenen, organisch gebundenen Magnesium die Reizempfindlichkeit der Nervenzellen. Dies kann in Kombination mit L-Tryptophan als Vorstufe von Serotonin einen beruhigenden Effekt haben. Durch die Abrundung der Komposition mit B-Vitaminen kann Equistro Equiliser eine optimale Funktion des Nervengewebes pushen.
Alternativ kann in besonderen Härtefällen Zylkene® Equine das Mittel der Wahl sein. Durch das darin enthaltene Milchprotein (Alpha-Casozepin) wird das beruhigende Gefühl eines Säuglings nach dem Stillen nachgeahmt. Damit lernt das Pferd auf natürliche Weise, stressige Situationen mit einem angenehmen Gefühl zu verknüpfen. Dies kann dazu beitragen, dass Pferde insgesamt entspannter mit herausfordernden Situationen umgehen können.
Wir empfehlen bei beiden Produkten, mindestens 2-4 Tage vorher mit der Fütterung zu beginnen um ein optimales Ergebnis zu erzielen.
Sollten Sie Fragen zu unseren Produkten haben, wenden Sie sich gerne an einen unserer Tierärzte. Wir beraten Sie gerne! germany_info@vetoquinol.com